Zukunft der TUG AG Grächen / Auswirkungen der Problematik

Seit zwei Wochen ist die prekäre Lage der TUG AG in aller Leute Munde und hat Grächen bedauerlicherweise schweiz-weit in die Schlagzeilen gebracht.
Das seit 2011 aufgebaute Konstrukt “TUG” ist nun entgleist. Es wurde trotz Hinweisen nie für möglich gehalten, dass dieses Gebilde, mit den schönsten  Businessplänen, so fragil ist und in schwierigen Jahren schnell instabil werden kann. 

Schnelle Marktveränderungen stellen für jedes Unternehmen eine Herausforderung dar. Falsche oder zu späte Reaktionen, oft bedingt durch das Nichterkennen der Situation, sind häufig Faktoren, die den Zusammenbruch herbeiführen oder beschleunigen können.
Die Tatsache, dass die Entwicklung der Strompreise für die TUG so kritisch verlaufen würde, war nicht absehbar. Bereits beim Austritt der TUG aus den EVG-Lieferungen in den freien Markt wurde aber darauf hingewiesen, besser aus Solidarität mit Grächen und der Gemeinde bei der EVG als Stromlieferant zu verbleiben. Zudem wurde betont, dass die jährlichen Verhandlungen in Zusammenarbeit mit EVG-ENALPIN für die TUG der einfachere und sicherere Weg für die Energieversorgung sein würden. Seit dem Corona Jahr 2020 wurden mehrere personelle NEO-Unterstützung von verschiedenen Seiten verhindert und sogar hämisch belächelt.

Es ist nun wie es ist,  das Rad der Zeit lässt sich nicht rückwärts drehen. Der Fokus liegt nun darauf, einen Weg aus der Misere zu finden.
Die NEO probiert sich konstruktiv, aber eben wie immer, auch kritisch, einzubringen und zu helfen. Im aktuellen Fall schriftlich, da Gespräche bis dato kaum vom Nutzen waren, sprich ins Leere verlaufen sind.

Eine nachhaltige Sanierung der TUG erfordert zwangsläufig eine Anpassung der Organisationsstruktur. Die Führungsstruktur, die seit 2011 entstanden ist, erweist sich als überdimensioniert für Grächen und ist schlichtweg nicht erschwinglich für uns. Auch wenn die Kosten auf die Bahn, das Restaurant und den Kurverein verteilt oder verschmiert werden, bleibt das Führungsgremium kostspielig und entspricht den Gehältern von weit über 20 Saisonangestellten. Ohne eine Anpassung der Führung wird es nicht möglich sein, eine nachhaltige Organisation aufzubauen, die sonst in ein paar Jahren erneut zum Scheitern führt. Und es gilt zu beachten, dies wird für die Zeichnung von neuem AK in der Bevölkerung von grundlegender Wichtigkeit sein oder wir warten, bis jemand die TUG übernimmt und die Organisation anpasst.

Die Frage, ob die Angestellten die hohen Gehälter der Führung retten sollen, steht im Raum. Einige aktuelle Maßnahmen im Skigebiet, teilweise unverständlich, scheinen darauf abzuzielen.
Die Aussage der Gemeindeführung am Ende der Versammlung vom 15.02.24, dass möglicherweise im nächsten Winter an dem einen oder anderen Lift selbst Hand angelegt werden muss, lässt vermuten, dass die Probleme und Lösungen noch nicht vollständig erkannt wurden.
Die Unwissenheit, wie viele Personen es für den Liftbetrieb braucht, blenden wir mal aus. Zum Glück wurde diese Bemerkung nicht von den Medien übernommen. Der WB hat dieses Mal, verdankender weise, schwarzen Heimatschutz betrieben. Legen wir die Aussage daher kopfschüttelnd als total deplatziert ad acta.
In der Antwort auf die Frage von Anwesenden an der erwähnten Versammlung ist immer noch kein Wechsel der Marschrichtung zum Thema Futura erkennbar. Unverständlich!

Marketingmassnahmen wie neue Fähnlini, Tischsets, Kleider, Internet Auftritt usw. sind weltbefremdend im Vergleich zu Kontrollen von Einzelfahrten vor der Bahn, um dem Gast das Gefühl zu geben, er sei ein potentieller Betrüger in Skischuhen.
Marketing heisst vor allem und in erster Linie Produktegestaltung und Dienstleistung vor Ort.
Beispiel: Einzelfahrten, Stunden Abos usw. gestalten, damit unsere drei Generationen Familien gemütlich aufs Hannig gehen können. Zwei, drei Fahrten im Paradiesli schwingen, fürs Mittagessen trifft man sich im Restaurant Hannighüsli und fährt gemütlich um 15:00 Uhr zurück ins Dorf. Von Oma, Opa bis Enkelin und Enkel ist der nächste Treffpunkt die Night und Day oder weitere Bars im Dorf. Abschluss Apero ist angesagt. Das sind Tage, die ein schönen, bleibenden und  nachhaltigen Eindruck eines  sonnigen Erlebnis von Grächen hinterlassen.
Die krasse Realität sieht zur Zeit so aus: um 12:31 muss sich einen Rentner erklären lassen, sein Vormittags-Abo kommt eine Minute zu spät zurück und somit gibt es nichts zurück…. 
Digitales Marketing ist nicht nur ein Auftritt in sozialen Medien, gemessen an den Anzahl “klicks”! Stammgäste, viele davon als Zweitwohnungsbesitzer, sind die beste Werbung, das ist soziale Integration in Grächen. Dafür bedarf es keiner überdrehten künstlichen Intelligenz (KI oder AI) im Marketing.

Die Problematik des abzeichnenden Schnitts des Aktienkapitals wird weitreichende Konsequenzen in Grächen haben.
Viele Privatpersonen werden ihr Geld verlieren, obwohl bekannt war, dass AK-Zeichnungen in die TUG als verschenktes Geld gelten, tut es weh. Betriebe, die das AK in der Bilanz haben, werden den praktischen Totalverlust schmerzlich spüren. Hoffen wir nicht, dass dadurch weitere Notsituationen entstehen. 
Die Gemeinde wird ihren Rest des AK von 1.3 Mio. CHF in den Rechnungen 2023 und 2024 abschreiben müssen. Zum Glück wurde der damalige Wert von 2.6 Mio. CHF bereits über Jahre hinweg abgeschrieben. Ob das ausreichend war, wird sich in den nächsten Jahresrechnungen zeigen.
Möge dies nicht zu einer weiteren Belastung der Gemeinde führen und die Gemeindefinanzen nicht im Strudel der TUG zerdrückt werden.

Es ist wie bei einem Melkstuhl, wenn ein Bein bricht, fällt der Melkstuhl um, es sei denn, jemand sitzt auf dem Stuhl und kann sofort ausbalancieren. Meistens ist das jedoch ein Ding der Unmöglichkeit…

Feb/2024
NEO
die sozialliberale Mitte
von Grächen

 

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