Pierre Chiffelle, Anwalt des Vereins Helvetia Nostra hat gegen 30 Bauprojekte im Wallis ein Gesuch um aufschiebende Wirkung eingereicht. Er tat dies im Namen von Anwohnern – ohne deren Wissen. Nun soll Chiffelle bei der Waadtländer Anwaltskammer angezeigt werden.
Wie Finanzdirektor Maurice Tornay am Freitag im Walliser Grossen Rat sagte, gingen die Gesuche ohne Mandat zuhanden der Kantonsregierung ein. Zu den rund 30 Gesuchen soll Chiffelle weitere Anträge im Namen von Helvetia Nostra gestellt haben. Der Waadtländer Anwalt relativiert seine Vorgehensweise und erklärt, dass es zu einer «bedauerlichen Verwirrung» gekommen sei, die nicht hätte passieren dürfen.
Wie das Onlineportal der «Basler Zeitung» am Samstag berrichtet, spricht der Walliser Grossrats-Suppleant der FDP Unterwallis Philippe Nantermod von einem inakzeptablen Verhalten Chiffelles. Die Erklärung, dass es sich bei den 30 Fällen um Pannen gehandelt hätten, sei unglaubwürdig. Zudem befürchtet Nantermod, dass weitere Gesuche ohne Mandat bei der Regierung eingangen sein könnten. Philippe Nantermod wird Pierre Chiffelle wegen seines Vorgehens bei der Waadtländer Anwaltskammer anzeigen. Der Walliser Grossrat André Vernay (FDP), hat Pierre Chiffelle in der Sendung «Forum» des Westschweizer Fernsehens vorgeworfen, mit denjenigen unsauberen Methoden zu operieren, mit denen die Walliser stets bezichtigt würden, schreibt die «Basler Zeitung» weiter. «Wenn ein Anwalt ohne Mandat tätig werde, dann sei das «ein schwerwiegender ethischer Fehler», sagte André Vernay in der Sendung. Pierre Chiffelle hielt indes an der Darstellung eines unabsichtlichen Fehlers fest. Er rechtfertigte die Fehlleistungen mit der Fülle der Dossiers, die Helvetia Nostra zu bewältigen gehabt habe.
Quelle: 1815.ch / pan