Die demographische Entwicklung im Wallis, sowie in der ganzen Schweiz, hat sich in den letzten Jahrzehnten massiv verändert. Die Menschen werden älter. Die Anzahl der Menschen über 80 Jahre wird sich bis 2050 verdreifachen. Die Nachfrage der Alters- und Pflegeheime war noch nie so aktuell wie heute.
Parallel dazu müssen die Pflegequalität und die sozialen Leistungen sichergestellt werden. Ältere Menschen bedürfen mehr Hilfe und Pflege, sowie ein gutes Sozialnetz, welches meist nur in den Zentren zur Verfügung steht. Dazu kommt in den Randregionen die Problematik der Erstversorgung wegen dem Mangel an Hausärzten. Durch diese Umstände ist absehbar, dass die Seitentäler langsam entvölkert werden.
Die Frage ist, ob der Staat dieser Problematik entgegensteuert oder ob der Staat generell auf eine Zentralisierung zugeht? Die Entwicklung in der Gesundheitspolitik hat sich sehr verändert. Das Gesundheitsnetz Wallis steht nach wie vor in der Kritik. Dank der CSPO wird zumindest das Akutspital in Visp erhalten bleiben.
Weitere Probleme gibt es im Rettungswesen. Bereits forderte ich im Parlament erstmals 2002, dann 2004 durch Interpellationen vom Staatsrat in Sachen Ambulanzen, Subventionen und Transparenz eine klare Antwort. Darauf erhielten 2005 die Ambulanzbetreiber im Saastal und in Grächen eine 5- Jahres Bewilligung.
Schliesslich im November 2010 erhielten diese Betriebe eine provisorische Bewilligung bis zum 31. Oktober 2012.
Wegen der jährlichen steigenden Einsatzzahlen und der parallel sinkenden Hausärztepräsenz ist die medizinische Erstversorgung in unseren Seitentälern ohne Ambulanzdienste kaum vorstellbar.
Für Grächen mit rund 400`000 Übernachtungszahlen und für das Saastal mit 1.3 Mio Übernachtungen, wohl gemerkt ohne einheimischer Bevölkerung , ist ein Ambulanzdienst vor Ort unabdingbar.
Um die Zukunft planen zu können und auch um Arbeitsplätze zu erhalten, wäre es sicher angebracht diesen Betrieben mindestens eine 5-Jahresbewilligung zu erteilen. Durch die dringliche Interpellation meinerseits vom vergangenen März, wird zumindest diese Problematik weiter behandelt. An einer gemeinsamen Sitzung und Aussprache mit dem Staatsrat Maurice Tornay, konnte die Problematik zumindest besprochen werden.
In der Mehrjahresplanung vom Staatsrat ist unter anderem die Revision über die Organisation des Rettungswesens vorgesehen. Diese wird jedoch frühestens Ende 2012 im Parlament behandelt werden.
Es bleibt zu hoffen, dass bis dahin der Wille für eine positive Lösung bleibt.
Liliane Brigger
CSPO Grossrätin
Grächen