Lokalitäten für die Arztpraxis… ….. immer noch der falsch Weg.

Für die Grächnerinnen und Grächner wird es langsam mühsam, über die Verlegung der Arztpraxis zu sprechen. Trotzdem liegt es uns am Herzen, der Bevölkerung weitere relevante Informationen zu geben, damit sie diese Entscheidung (oder deutlicher, diese falsche Entscheidung) besser betrachten kann.

Wie bereits im Artikel der Neo vorausgesagt wurde, wurde die Entscheidung in Grächen Aktuell und im WB vom 22.03.2024 gerechtfertigt und schöngeredet.
Eine der Hauptbegründungen in beiden Artikel sind nun die Mietkosten. Der neue Standort wird monatlich um 1000 Franken günstiger sein.

Übersicht:
Praxis          Fläche m2    Kosten/m2 und Jahr           
13*               129              241.85
Heute           227              185.00

Wenn beide mit denselben Flächen berechnet werden, bedeutet das:
13*               241.85 Fr./m2 * 129m2 =   31200.00 Fr. oder    2600.00 Fr./Monat
Heute           185.00 Fr./m2 * 129m2 =   23865.00 Fr. oder    1990.00 Fr/Monat

Es ist sicher nicht fair, von Mehrkosten zu reden, wenn die heutige Praxis fast 100m2 mehr Fläche aufweist.

Als Nachteil wird dem aktuellen Standort auch die Verteilung auf 2 Stockwerke angelastet. Die untere Etage hat heute eine Fläche von 115 Quadratmetern, also 14 Quadratmeter weniger als die 13*-Lösung. Allerdings sind die Mietkosten hier auch viel niedriger als für die Wohnung.
Die Umbaukosten für die 13*-Lösung sind noch nicht klar. Die Diskussionen begannen bei 100.000 Franken und liegen nun bei 200.000 Franken. Es werden wohl mehr als 300.000 Franken sein. Auch hier zeigt sich die Unklarheit des Entscheids in Bezug auf die Umbaukosten, ein Zeichen des voreiligen Entschlusses.
Die Investition von 300.000 Franken bedeutet eine Erhöhung der Miete um 1670 Franken pro Monat betrachtet über 15 Jahre, ohne Zinsen.
Wenn das Geld in die aktuelle Praxis investiert wird, kann man im unteren Stockwerk locker auf dieselben Flächen kommen, ja sogar mehr. Im übrigen sind die 129m2 zu klein für eine Praxis, wie auch schon bereits erwähnt. Somit erscheinen die Mehrkosten in den Aussagen der Zeitungen völlig fadenscheinig und nicht nachvollziehbar.

Mit dem aktuellen Vermieter wurden Möglichkeiten wie der Kauf im Stockwerkeigentum oder der Ausbau der Praxis nicht besprochen. Im Gegenteil, Behauptungen wie der Verkauf des Objekts oder die Kündigung durch den Vermieter, werden von irgendwem aufgestellt, um die neue Praxis zu rechtfertigen. Das Parkplätze und Garage sind inkl. wurde auch nirgends erwähnt.
Tatsache ist, Stand 19.03.2024: Es liegt keine Kündigung von keiner Seite für die aktuelle Praxis vor.

Wie bereits in früheren Artikeln erwähnt, ist die Option des Postgebäudes laut Gemeinde nicht bezahlbar. Im 2020 war diese Option möglich und wurde nicht weiterverfolgt. Zwischenzeitlich wurde von der Gemeinde auch gerne mal erwähnt, Post verkaufe nicht mehr. Eine Aussage die nach Rückfrage bei der Post nicht bestätigt wurde.
Dass jedoch private Personen das Gebäude kaufen und zur Verfügung stellen könnten, wird ebenfalls in keinem Artikel erwähnt.
Oder eine Lösung im Centerbau kam zu spät. Der 13*-Vertrag war bereits unterschrieben. Es wird nicht erwähnt, dass der Gemeindepräsident schon vor Monaten auf die Möglichkeit des Centerbaus hingewiesen wurde.
Auf der einen Seite werden schnell Fakten geschaffen, ohne seriöse Abklärungen. Auf der anderen Seite werden bessere Möglichkeiten mit einem lapidaren Satz abgetan.

Rechtlich ist es das eine, aber moralisch ist es enorm wichtig, solche Entscheidungen auszuschreiben, damit Angebote von allen Interessenten eingeholt werden können. Eben, die Grössenordnungen der Gelder im aktuellen Fall (sei es Vermietung, Umbau usw.) sollten besser in einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren durchgeführt werden. Die Erzeugung von Unruhe im Dorf wird dann massiv reduziert.

Bis dato wurden für die Gründung der AK 100.000 Franken aufgewendet, weiter ein Betriebskredit von 100.000 Franken und Geld für Materialkäufe von 60.000 Franken gewährt. Nun kommen Umbaukosten von sicherlich 300.000 Franken und vielleicht noch einmal ein Betriebskredit von 100.000 Franken hinzu. Das sind nun langsam, aber sicher Beträge, bei denen man sich fragen muss, warum sich die Gemeinde hinter einer AG, die zu 100% im Eigentum der Gemeinde ist, versteckt, nicht klar informiert oder abstimmen lässt, was die Bevölkerung will.

Im Gegenteil, die Verantwortlichen sehen das grösste Problem darin, dass diese Informationen nun auf dem Tisch liegen und die Kritiker als Schergen betrachtet werden und dementsprechend behandelt werden.

In diesem Sinne ist der Schlusssatz des Gemeindevorstehers wohl eine Selbstreflexion mit der unpassenden Meinung: Das Gebärden einzelner Personen in den letzten Monaten schadet unserem Grächen!

März/2024
neo-grechu

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